Montag, 2. Dezember 2013

chaOScacher on Tour - mit "Mein Fernbus" nach Hannover

Bild 1: Facebook-Banner zum zweiten Bustest
Osnabrück/Hannover. Nachdem das Monopol der Deutschen Bahn, welches durch ein Gesetz aus dem Dritten Reich geschützt wurde, durch ein Gesetz gekippt wurde haben sich schnell einige Firmen gefunden, welche mit Hilfe von Fernbussen verschiedene Klein- und Großstädte Deutschlands verbinden. Da dies auch für Geocacher eine günstige Variante ist zwischen Städten zu pendeln habe ich mir einen Test verschiedener großer Fernbus-Unternehmen über mehrere Monate vorgenommen. In dieser Test-Reihe lege ich mein Hauptaugenmerk auf Preise, Angebot und Service der Busunternehmen, welche Osnabrück als Standort anfahren.

Der Plan
Durch den Berufsgeocacher bin auf das Unternehmen "FlixBus" aufmerksam geworden. Ich merkte schnell, dass der Fernbus-Markt stark umworben wird und beobachtete in Facebook auch die neu angebotenen Strecken und Spezials von "Mein Fernbus" und "ADAC Postbus". Nach mehreren Wochen  habe ich beschlossen alle Fernbusse zu testen, welche Osnabrück mit weiteren großen Städten Deutschlands verbinden. Dies ist bisher bei den obigen drei genannten der Fall. Sollten weitere hinzu kommen werden diese auch unabhängig getestet.


Die Ticketbuchung und Reiseplanung
Am 22. August startete "Mein Fernbus" mit der Verbindung Münster <-> Osnabrück <-> Melle <-> Bünde <-> Bad Oeynhausen <-> Hannover <-> Berlin. Im Vorfeld startete das Berliner Unternehmen, welches durch zwei Studenten gegründet wurde, eine Werbeaktion in der Osnabrücker "Kamp Promenade" an der ich mich ebenfalls beteiligte und zwei 10 €-Gutscheine erlangte. Auf unserer Facebook-Seite, als auch im privaten Umfeld,
startete ich eine Umfrage über meinen nächsten Zielort für den Bustest und die Wahl viel auf die Landeshauptstadt Niedersachsens. Die Verbindung Osnabrück <-> Hannover kostet für Frühbucher um Internet 11 € (im Bus 22 €; Bahnpreis: 22 € - 29 €). In Kombination mit den Gutscheinen buchte ich somit für 2 € Hin- und Rückfahrt.
Im weiteren erkundigte ich mich in der Hannoveraner Geocacher Szene nach empfehlenswerten Geocaches. Prompt wurde mir die "SchAHAtzsuche"-Reihe der AHA (Abfallwirtschaft Region Hannover) empfohlen. Außerdem fiel die Buchung in den Zeitraum des Weihnachtsmarkt Hannover. In der Woche vor der Fahrt fand sich noch eine nette Begleitung für diesen Test und das Ticket war schnell gebucht und bezahlt.

Wartezeit am ZOB Osnabrück, Einstieg und Abfahrt
Bild 2: Pünktliche Abfahrt im verregneten Osnabrück
Gegen 07:30 Uhr traf ich mich mit meiner Mitfahrerin am Osnabrücker Hauptbahnhof und wir machten uns zusammen durch den Regen auf den Weg zur nahen Bushaltestelle der Fernbusunternehmen und gesellten uns zu den anderen Wartenden. Nach einigen Minuten warten bog das grüne Vehikel pünktlich um die Ecke. Der Check-In durch den Busfahrer ging flott durch die Reservierungsliste auf seinem Smartphone und sehr freundlich vonstatten. Keiner der Fahrgäste hatte größeres Gepäck zu verstauen. Somit saßen wir schnell im bisher spärlich besetzten Bus, wodurch die sieben in zusteigenden Personen eine ausreichende Platzwahl hatten.

Bild 3: WLAN Speed
Die Plätze in dem Bus sind bequem und bieten ausreichend Beinfreiheit und lassen sich auch zur Seite in den Gang verschieben um auch genug Armfreiheit zum Nachbar haben zu können. Genau wie im Bus des bereits getesteten Konkurrenzunternehmens befindet sich in der Decke über jeweils zwei Plätzen Leselichter, Lüftung, ein Service-Knopf und eine Steckdose. Die Preise für die On-Bord-Verpflegung gestalten sich auch sehr Human. Ein erster Test des WLANs zu Fahrtbeginn viel genau wie bei "FlixBus" sehr ernüchternd aus. Im weiteren Fahrtverlauf gelang der Zugang ins World Wide Web mit einer Downloadrate von 1,7 Mb/s. Nachdem ich mich in das Netzwerk eingeloggt hatte lief dieses größtenteils au ch stabil und problemlos. Während eines Zwischenstopps konnte ich mich sogar 30 Meter vom Bus entfernen und hatte immernoch eine funktionierende Verbindung

Auf der Fahrt mit jederzeit überpünktlichen Zwischenstopp in Melle, Bünde und Bad Oeyenhausen reagierte der Fahrer offen und locker auf die Fragen und Wünsche der Passagiere. Auf halber Strecke nach Berlin fand ein Fahrerwechsel auf einem Rastplatz statt um die gesetzlichen Ruhezeiten einhalten zu können.


Müllcontainer, Weihnachtsmarkt und der Maschsee
Gut 15 Minuten früher als der Fahrplan es besagt erreichten wir unseren Zielort Hannover. Der grobe Plan für den Tag war einige der empfohlenen Geocaches zu machen, den Weihnachtsmarkt zu besuchen und ein wenig die Stadt zu erkunden.
Zu Anfang lenkten wir unsere Schritte zum "TB-Coin Hotel am Hbf" (GC4E9MG) und fanden auch prompt das Logbuch. Leider war dies aber nur ein Ersatzlogstreifen und keine Dose mehr zum tauschen von besagten Coins oder TBs.

Bild 4: AHA-Geocache
Einige hundert Meter weiter entdeckten wir unseren erste kommerziell aufgestellten Geocache der AHA-Werke, welche durch die Firma Geheimpunkt (Video) erstellt wurde. Nachdem vor Ort die gestellt Aufgabe gelöst war konnten wir uns in das Logbuch von "SchAHAtzsuche: Trügerischer Schein" (GC4GA8W) eintragen. Ein wenig enttäuscht waren wir schon. Ein so großes Behältnis bietet auch bei diesem Titel deutlich mehr Möglichkeiten. Wir gaben der aus zwölf Caches bestehenden Reihe noch eine Chance und suchten "SchAHAtzsuche: Diorama" (GC4GA8N). Bis wir die Dose fanden dauerte es eine Weile. Als wir sie dann sahen waren die nötigen Zugangsinformationen schnell gefunden und das Behältnis geöffnet. Sehr schön gemacht und die Einblicke haben uns auch gefallen. Was man von solchen kommerziellen Geocaches halten soll muss jeder für sich entscheiden. Mein Favorit werden sie jedenfalls nicht.


Bild 5: Eingangstor zum Weihnachtsmarkt Hannover
In der Innenstadt der Leine-Metropole füllten sich die zahlreichen Geschäfte und Weihnachtsmärkte bereits mit der konsumfreudigen Kundschaft unter selbige wir uns auch mischten. Der liebliche Duft von gebrannten Mandeln, Glühwein, Maronen, umspielte unsere Nasen und trieb den Hunger in unseren Magen. So kontaktierte ich wiedermal eine Geocacherin aus der Hannoveraner Szene und erhielt den Tipp das "Pfannkuchenhaus" zu besuchen. Vor Ort mussten wir jedoch feststellen, dass dieses erst zu späterer Stunde öffnet. Also führten uns unsere Schritte in das amerikanische Restaurant der Sandhexe.

Als Hunger und Durst gestillt waren entschlossen wir uns eine Runde um den bekannten Maschsee zu drehen. Auf dem Weg kamen wir an der im Krieg zerstörten St. Aegidienkirche vorbei. Auch wenn dort kein Geocache liegt zog mich dieses zerstörte im Stadtbild abstrus wirkende Sandsteingebäude an. Interessante Kunstinstallationen in Kombination mit geschichtlicher Aufbereitung sorgen hier für einen besonderen Charme. Besonders die Bodenlinie mit Bedeutung (findet sie selber heraus ;-)) hat es mir sehr angetan.

Auf dem Weg zum Maschsee kamen wir nahe des großen Hannoverschen Rathauses auch an "Kreislauf der Gesteine" (GC2327G) vorbei und verließen das Museum mit vagen Antworten. Diese gilt es nach der Tour noch zu recherchieren. An der nordöstlichen Ecke des Maschsee stießen wir noch auf "97 Lauf!" (GC4QR9D) wo ich mit Tomaten auf den Augen geschlagen war, aber das zweite Augenpaar das Versteck  schnell erblickte. Wenige hundert Meter weiter am nordwestlichen Eck des großen Sees, welcher duch eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme entstanden ist, sprang uns "LOVE" (GC3TA5J) sofort ins Auge. Aber selbst nach mehreren Ideen und Versuchen blieb uns dieses kleine Döschen verschlossen. Beim Spaziergang am Ufer blieb uns dann - trotzakrobatischer Künste - auch "Sea Tree (reloaded)" (GC37BA1) verborgen. Das für  Logbuch sollte sich dann bei "96...Alte Liebe..." (GC461XK) am Süd-Ufer nur kurz vor unseren Blicken verstecken können.

Geocaching verbindet
Auf dem Rückweg durch die Innenstadt versorgten wir uns noch mit köstlichen warmen Mutzen auf dem Weihnachtsmarkt und hatten noch ein wenig Zeit. Somit führte uns der kleine Abstecker zu "Pilzsuche" (GC21MFG) der schnell und unauffällig gehoben war und übergaben das Logbuch an zwei andere Geocacher, welche für ein Konzert aus Frankfurt angereist waren. Nach kurzem Small-Talk, einem Mysterie in der Nähe, welchen wir noch abgriffen, wurde uns noch bei einem Metropolenbesuch der Cache "Hart am Wind - echte Seebären gesucht!" (GC48B12).

Die Rückfahrt verlief dann genauso pünktlich und reibungslos wie die Hinfahrt.

Das Fazit über Mein Fernbus
Der Test des derzeitigen Marktführers verlief ohne größere Probleme. Die Buchung ging schnell und unkompliziert vonstatten und das Preis-Leistungsverhältnis stimmt ebenfalls. Festzuhalten ist für diese eigentlich kurze Strecke, dass die Bahnpreise im selben Rahmen liegen (sofern das NDS-Ticket gewählt wird; ICE ist doppelt so teuer). Das Personal war nett und hilfsbereit, hat Fragen der Reisenden beantwortet und für eine lockere Reiseatmosphäre gesorgt. Die Ausstattung ist (wie oben beschrieben) modern und für Fernreisen geeignet und die Bordverpflegung vergleichsweise günstig.
Das WLAN funktionierte teilweise, aber wenn dann sehr gut und schnell.
Verglichen mit FlixBus steht Mein Fernbus vor dem blauen Busunternehmen. Differenzieren muss man hier nach der Entscheidung für den Fernbus, dass nicht alle Unternehmen dieselben Städte verbinden.

Aber dazu gibt es in der großen Zusammenfassung mehr Infos. Diese wird wahrscheinlich nach dem Test des ADAC Postbus im Februar niedergeschrieben.