Donnerstag, 27. Februar 2014

chaOScacher on Tour - mit dem "ADAC Postbus" nach Hamburg

Bild 1: Facebook-Banner zum dritten Bustest
Osnabrück/Hamburg. Nachdem das Monopol der Deutschen Bahn, welches durch ein Gesetz aus dem Dritten Reich geschützt wurde, durch ein Gesetz gekippt wurde haben sich schnell einige Firmen gefunden, welche mit Hilfe von Fernbussen verschiedene Klein- und Großstädte Deutschlands verbinden. Da dies auch für Geocacher eine günstige Variante ist zwischen Städten zu pendeln habe ich mir einen Test verschiedener großer Fernbus-Unternehmen über mehrere Monate vorgenommen. In dieser Test-Reihe lege ich mein Hauptaugenmerk auf Preise, Angebot und Service der Busunternehmen, welche Osnabrück als Standort anfahren.
 
Der Plan
Durch den Berufsgeocacher bin auf das Unternehmen "FlixBus" aufmerksam geworden. Ich merkte schnell, dass der Fernbus-Markt stark umworben wird und beobachtete in Facebook auch die neu angebotenen Strecken und Spezials von "Mein Fernbus" und "ADAC Postbus". Nach mehreren Wochen  habe ich beschlossen alle Fernbusse zu testen, welche Osnabrück mit weiteren großen Städten Deutschlands verbinden. Dies ist bisher bei den obigen drei genannten der Fall. Sollten weitere hinzu kommen werden diese auch unabhängig getestet.
 
Die Ticketbuchung und Reiseplanung
Am 01. Februar startete der "ADAC Postbus" mit der Verbindung Bonn <-> Köln <-> Wuppertal <-> Düsseldorf <-> Duisburg <-> Essen <-> Dortmund <-> Münster <-> Osnabrück <-> Bremen <-> Hamburg. Für die ersten beiden Monate setzte die Kollaboration aus den beiden gelben Riesen für die neuen Strecken Sonderpreise fest. Später werde diese wahrscheinlich angepasst. Da die Hansestadt für mich derzeit besonders anziehend ist fiel meine Wahl des Zielortes sehr schnell auf Hamburg. Die Verbindung Osnabrück <-> Hamburg kostet derzeit Internet 9 € (Bahnpreis: 19 € - 50 €). Somit habe ich für beide Fahrten 18€ gezahlt, was der günstigsten Fahrt mit der Deutschen Bahn gleichkommt. Die Wahl der Unterkunft viel für diese Tour auf die "Deutsche Jugendherberge Horner Rennbahn", welche eine Schlafmöglichkeit inkl. Frühstück für 17,70 € anbot. Somit stand der grobe Plan der Reise. Alles andere vor Ort wollte ich spontan angehen.
 
Wartezeit am ZOB Osnabrück, Einstieg und Abfahrt

Bild 2: ADAC Postbus in Osnabrück
Pünktlich um 11:05 Uhr fuhr der Bus der Marke "Scania" auf dem ZOB Osnabrück ein. Der Busfahrer und sein Kollege sorgten für einen schnellen Check-In und die Verstauung des größeren Gepäcks. Somit saßen alle Reisenden schnell im bisher mit ca. 30 Personen besetzten Bus. An dieser Stelle fiel mir bereits ein Unterschied zu den vorher getesteten Busunternehmen auf: In der Ticketbuchung ist gleichzeitig eine Sitzplatzreservierung inbegriffen, was eine Mitfahrt garantiert. Die Plätze in dem Bus sind bequem und bieten ausreichend Beinfreiheit auch für größere Personen und lassen sich zur Seite in den Gang verschieben um auch genug Armfreiheit zum Nachbar haben zu können. Genau wie in Bussen der bereits getesteten Konkurrenzunternehmen befindet sich eine Steckdose für jeweils zwei Sitze zwischen selbigen (und nicht unter der Decke). Die Preise für die On-Bord-Verpflegung gestalten sich auch sehr Human.
Die Innentemperatur von durchgehend 24°C war mir persönlich deutlich zu Hoch eingestellt, weshalb trotz 9°C Außentemperatur leichte Bekleidung zu empfehlen ist. Auf der Rückfahrt wurde die Temperatur trotz Nachfrage nicht heruntergestellt.
Bild 3: Media Center
Ein erster Test des WLANs zu Fahrtbeginn fiel genau wie bei den anderen Fernbussen sehr ernüchternd aus. Im weiteren Fahrtverlauf stellte sich heraus, dass zu diesem Zweck eine App (Android, Apple)  heruntergeladen werden muss. Verbindet sich der Reisende nun mit dem WLAN und aktiviert die App besteht eine Verbindung mit dem Media Center, welches bisher ein Alleinstellungsmerkmal des ADAC Postbusses auf dem Fernbusmarkt ist. In diesem kann sich Jeder auf einem mobilen Endgerät Filme, Serien, Musik, Bücher und Artikel anzeigen und so die Zeit wie im Fluge vergehen lassen. Eine Verbindung mit dem World Wide Web habe ich allerdings zu keinem Zeitpunkt herstellen können. Darüber tröstete mich aber das bereits erwähnte Media Center hinweg, in welchem ich "Der Hobbit - Eine unerwartete Reise" genoss. Der Stream lief dabei flüssig und in einer guten Ton- und Video-Qualität. Nach ziemlich genau 3h 20min Fahrt (DB: 2 Stunden) erreichte das gelbe Vehikel den modernen ZOB Hamburg.
 
 
Hansestadt Hamburg von OBEN und UNTEN

Bild 4: Hauptkirche Sankt Petri
Gleich nach der Ankunft sah ich mir auf meinem Smartphone (ja, das GPS ist zu Hause geblieben) die Geocaches in der näheren Umgebung an. In weniger als 1 km erwartete mich mit "544-2 bis in die Spitze" (GCR10B) der höchste Geocache der Hansestadt. Dieser befindet sich in der Turmspitze der Hauptkirche Sankt Petri. Vermutete ich zuerst einen leicht verdienten Statistikpunkt dahinter wurde mir bei einem ersten gang durch das Kirchenschiff bereits bewusst, dass ich mich geirrt habe. Das große Gewölbe ließ erahnen welche Dimension der Turm haben musste. Nachdem ein kleiner Obolus von 3 € im Kirchencafe für die Turmbesteigung bezahlt war führten mich die zuerst steinernen, später hölzernen Stufen auf die höchste Ebene nach 123 Metern. Erschöpft konnte ich mich bei guter Sicht über die Hafenstadt erholen und kurz darauf hielt ich meine erste Dose in den Händen, welche die Geländewertung von 3 Sternen durchaus verdient hat. (360° VIDEO). Der Abstieg vorbei an der zerstörten Kugel der alten Turmspitze, einem Feuerwehrmuseum und einer nostalgischen Orgel gestaltete sich angenehmer und ging flott vonstatten. Während der Zeit im Turm begegnete ich nicht mal einer Hand voll Menschen und konnte mich somit meinen eigenen Gedanken hingeben.

Bild 5: Blick in den alten Elbtunnel
Nach dem kirchlichen Programm wandte ich mich den weltlichen Dingen zu. In einem Bus kaufte ich mir ein Tagesticket (gültig für S-Bahn, U-Bahn, Busse und Fähren!) zu einem Preis von 5,90 € und fuhr zu den weltweit bekannten Landungsbrücken. Mein Ziel war der Besuch des alten Elbtunnels. Nach betreten des runden Gebäudes wurde mir die Dimension des alten Objektes bewusst und mit jedem weiteren Schritt in insgesamt 16 Meter unter NN befand ich mich gleich am tiefsten Punkt Hamburgs. während meines Besuches. Das Objekt meiner Begierde war der Cache "Der alte Elbtunnel" (GC3YWGY). Das Muggelaufkommen war sehr hoch, dennoch war ein Zugriff in einem günstigen Moment möglich. Der Weg zur nächsten Dose führte mich an die Südseite des Elbufers. Am Geocache "Hamburg Panorama" (GCHMV1) bietet sich dem Dosenfetischisten ein beeindruckender Blick über die Skyline der Hansestadt mit direktem Blick auf die Landungsbrücken. Hier ist ein weitere Touristen-Hotspot an dem viele Fotos geschossen werden. Auf dem Rückweg durch den Elbtunnel konnte ich noch ein Hochzeits-Foto-Shooting beobachten. Dafür ist die Röhre auch eine schöne Location.

Bild 6: Skyline von Hamburg  vom Südufer der Elbe
Wieder auf der Nordseite angekommen zog es mich vorbei an den Touristenboten, dem Museumsschiff Rickmer Rickmers zum Schiff "Cap San Diego" (Wikipedia), an welchem sich der Webcam-Cache "Hamburger Bananenkreuzer" (GCGR9B) befindet. Leider wollte die Technik nicht so wie ich es mir gewünscht hätte und ich konnte nur ein Foto von dem Ozeanriesen machen. Da es kälter und auch dunkel wurde zog es mich in meine gebuchte Unterkunft. Mit U- und S-Bahn erreichte ich schnell die "Deutsche Jugendherberge Horner Rennbahn" (Winterspezial für 17,70 €). Die Mitarbeiter wiesen mir schnell und freundlich ein Zimmer zu und antworteten auch auf meine Fragen. Im beheizten Zimmer verstaute ich meinen Rucksack, lud meinen Akku und entspannte mich kurz von der bisherigen Tour. Nach einiger Pause zog es mich wieder in das Zentrum der Stadt, wo ich zwei Klassenkameradinnen treffen sollte. Zusammen ging es auf die 80er Party in der Kleinen Freiheit 36 auf der Reeperbahn. Ein Pflichtbesuch in Hamburg!

Am nächsten Morgen genoss ich das reichhaltige Frühstück in der DJH, welches im Übernachtungspreis bereits enthalten ist. Das alte Image der Herbergen scheint schon lange nicht mehr zu stimmen und hat sich deutlich gebessert. Da sich die Jugendherberge direkt an der Horner Rennbahn befindet zog es mich in den Park, welche sich im Zentrum des Pferderennsports ziehen sollte. Nach dem Fund von "Verbindungsabriss" (GC3R0RQ) machte ich mich daran das Geheimnis um das legendäre aber verstorbene Rennpferd "Pik König" im Wherigo-Cache "Der Geist des Derby-Siegers" (GC45K1D) zu lösen. In diesem simpel, aber dennoch interessant gestalteten virtuellen Abenteuer wird der ambitionierte Geocacher quer über das Gelände innerhalb der Rennbahnen geschickt. Dabei begegnet man der ein oder anderen kuriosen Gestalt. Bis zur Fahrt in Richtung Stadt suchte ich noch die Letterbox "Seepost Horner Rennbahn (Hamburg)" (GC45XK1) und musste einige Zeit auf einer Parkbank verbringen und Enten beobachten um ohne neugierige Muggelblicke loggen zu können. Das Zeitfenster für diesen Augenblick war kurz aber gut abgepasst. Mit der U-Bahn ging es in die Nähe des Hbf Hamburg zum "Berliner Bogen". An diesem architektonisch interessanten Gebäude startet der wenige Stationen umfassende und Touristenfreundliche Multi-Cache "Hochwasserbassin" (GC14EXJ). Nach einfachen Fragen lag schon innerhalb kurzer Zeit die Final-Dose in meiner Hand. Auf dem Rückweg zum Bahnhof und der kulinarischen Stärkung im selbigen sammelte ich noch schnell den "Asphaltsurfer" (GC1M8EA) ein.

Bild 7: ADAC Postbus und Flixbus am Hamburger ZOB
Die Rückfahrt mit dem ADAC Postbus begann pünktlich. Auf dieser Fahrt konnte ich nicht nur den Blockbuster "Der Hobbit - Eine unerwartete Reise" zu Ende schauen, sondern mich auch noch mit meiner Sitznachbarin sehr nett unterhalten. Somit verging die Zeit wie im Fluge.
Die Rückfahrt an sich verlief genau so reibungslos wie die Hinfahrt und zeitig trafen wir in der Friedensstadt wieder ein.
 

Das Fazit über den ADAC Postbus
Der Test des in der näheren Vergangenheit stark kritisierten ADAC und der Deutschen Post hat mich persönlich überzeugt. Die Buchung ging schnell und unkompliziert vonstatten und das Preis-Leistungsverhältnis ist exzellent. Festzuhalten ist für diese Strecke, dass bisher kein anderes Unternehmen diese befährt. Genau wie bei den anderen Tests muss der Reisende für die günstigeren Preise im Vergleich zur Deutschen Bahn eine ca. doppelt so lange Reisezeit in Kauf nehmen. Die Reiseathmosphäre gestaltete sich wie auf den vorherigen Fahrten ruhig und angenehm. Die Ausstattung ist (wie oben beschrieben) modern und für Fernreisen geeignet und die Bordverpflegung vergleichsweise günstig.
Das Internet funktionierte in meinem Test leider nicht, aber dies wurde durch das Media Center mehr als ausgeglichen.
Verglichen mit FlixBus und Mein Fernbus wird die noch bevorstehende Gegenüberstellung der drei Reisegiganten ziemlich knapp ausfallen. Differenzieren muss man hier nach der Entscheidung für den Fernbus, dass nicht alle Unternehmen dieselben Städte verbinden.

Die große Zusammenfassung wird in den nächsten Tagen/Wochen als eigenständiger Blog-Artikel folgen! Folgt uns auf Facebook und ihr werdet sofort nach dessen erscheinen darüber informiert.

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